MODERN EARL – Southern-Country-Party im oberbayrischen Outback

Modern Earl – Live 2018
Samstag, 08.09.2018, Habach Village
Support: Keiner

Wer auf fetten Southern Rock mit genialen Hooks steht, der kommt an Modern Earl nicht vorbei. Vor zwei Jahren begeisterte das Quartett auf den Prager Harley Days und auch in diesem Jahr rockte der Vierer die 115. Jahrfeier von Harley Davidson in der tschechischen Hauptstadt. Am Samstag, den 08.09.2018, spielten Modern Earl im Habach Village und ließen auch hier nichts anbrennen.

Das Village ist ein kleiner und origineller Club im tiefsten Oberbayern, mitten im Nirgendwo, in Habach in der Nähe von Penzberg. Mit viel Holz, einem offenen Kamin und einer kleinen Bühne in der Ecke wurde es hier richtig gemütlich. Jeder kannte jeden und man hatte das Gefühl, ganz Habach traf sich an diesem Abend. Und so herrschte im Village eine unglaublich entspannte, familiäre Atmosphäre.
Modern Earl enterten gegen 21:00 Uhr die kleine Bühne und brachten direkt ordentlich Schwung in den Laden, auch wenn es das überwiegend ältere Publikum auf seinen Stühlen hielt. Von der ersten Minute an ließen Modern Earl ihrer Spielfreude freien Lauf und bliesen den Anwesenden feinsten Country-Southern Rock durch die Lauscher. Mastermind Christopher „Earl“ Hudson überzeugte dabei nicht nur mit seiner eindringlichen Stimme, sondern wusste auch gekonnt witzig die Fans zu unterhalten. Doch nicht nur „Earl“ überzeugte stimmlich, erst zusammen mit Gitarrist Ethan Schaffner und Bassist Ben Hunt wurden die gesanglichen Harmonien zu einem wahrlichen Ohrenschmaus. Dass dies auch ohne Instrumente funktionierte, bewiesen die Drei und ließen einen A Cappella Song vom Stapel. Aber nicht nur gesanglich wussten die Herren zu überzeugen. Multiinstrumentalist Ethan wechselte immer wieder zwischen Gitarre, Banjo und der Lap Steel und auch „Earl“ zeigte sich als Meister an der Klampfe. Nach ca. einer Stunde gab es dann eine 15-minütige (Verschnauf)Pause.

In diesem Jahr erschien das neue Album „Ameriphonica“ und Songs daraus wie z.B. „Red, White and Blues“ oder „Gone To The Country“ funktionierten live erstaunlich gut. Doch waren es Hits wie „Whiskey Sister“, „Backwoods Betty“ oder „Devil’s Playhouse“ und nicht zuletzt das Drum-Solo von Dan Telander, welche die Stimmung noch einmal richtig anheizten. Mit „Walk On The Wilde Side“ und „Sweet Home Alabama“ gab das Quartett zum Schluss noch zwei Cover-Versionen zum Besten. Allerdings nicht in ausgenudelter Form, welche man schon tausendfach hörte, sondern Modern Earl drückten den Songs einen ganz eigenen Stempel auf, hinter dem sich die Originale fast verstecken konnten. Einfach genial. Kaum hatte das sympathische Quartett die Bühne verlassen, standen sie den Fans auch schon für Autogramm,- und Fotowünsche oder einfach für einen kurzen Plausch zur Verfügung.

Modern Earl sind eine geniale Live-Band und begeistern mit ihrem rockigen Sound und den dreistimmigen Harmonien die Fans. Wer auf energiegeladene Konzerte steht, der sollte Modern Earl unbedingt auf seiner Liste haben. Wer das mitreißende Quartett einmal live erlebt hat, der kommt immer wieder!

(Text+Fotos: Sandra Baumgartl)

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