C2C Country to Country Berlin
Samstag, 02.03. – Sonntag, 03.03.2019
Künstler: Keith Urban, Cam, Drake White & The Big Fire, Brett Eldredge, Hunter Hayes, Lindsay Ell, Lauren Jenkins, Logan Mize, Sarah Darling, Twinnie, Kenny Foster, James Barker Band, Ingrid Andress, Mrs. Greenbird
Mit dem C2C Country gastierte von Samstag, 02.03. bis Sonntag, 03.03.2019 das größte und zugleich populärste Country Musikfestival Europas zum ersten Mal in Deutschland und zwar in Berlin. Die Cowgirls und -boys erschienen zahlreich, standen doch Künstler wie Superstar Keith Urban, Brett Eldredge, Lindsay Ell oder Drake White & The Big Fire auf dem Programm.
Die insgesamt vier Bühnen, eine Haupt- und drei Nebenebühnen, waren auf zwei Gebäude, dem UCI Luxe Kino und der Verti Music Hall verteilt. Dazwischen befand sich das „Country Village“, welches am Samstag bereits um 13:00 Uhr seine Pforten öffnete. Allerdings bekamen allzu große Erwartungen hier einen kleinen Dämpfer versetzt, denn geboten wurde relativ wenig und die vereinzelten Händler fristeten ein eher kümmerliches Dasein
Ab frühen Nachmittag konnten sich die Fans auf den kleinen Nebenbühnen mit authentischer Country Musik beschallen lassen. Ingrid Andress am Piano zog die Fans mit ihren ehrlichen Texten und ihrer attraktiven Erscheinung ebenso in ihren Bann wie die sympathischen Kanadier der James Barker Band. Diese unterhielten das Publikum glänzend mit ihren bierlastigen Songs, verbreiteten gute Laune und ließen den ein oder anderen sogar das Tanzbein schwingen. Der Singer und Songwriter Kenny Foster überzeugte anschließend mit seiner eindringlichen Stimme und Texten, welche zum Teil nachdenklich stimmten.
Im Rahmen der internationalen CMA-Konzertreihe „Introducing Nashville“ begeisterten als erster Act auf der Hauptbühne Lindsay Ell gemeinsam mit Lauren Jenkins und Logan Mize die Country Fans, indessen sich am folgenden Aufritt von Hunter Hayes die Geister schieden. Während einige Anhänger die energetische Vorstellung von Hayes feierten, kamen die leichten Unsicherheiten und der durchwachsene Sound bei einem Teil des Publikums nicht sonderlich gut an. Dafür setzte im Anschluss Brett Eldredge ein Ausrufezeichen mit seinem Auftritt und stimmte alle Anwesenden wieder versöhnlich.
Dass der Sonntag ganz im Zeichen von Country Superstar Keith Urban stand, zeichnete sich bereits beim Ticketverkauf ab, gingen die Karten im Vorfeld für diesen Tag sprichwörtlich „weg wie warme Semmeln.“ Auch am Sonntag waren die Auftritte auf den Nebenstages gut besucht. Hier überzeugte vor allem die zierliche Twinnie mit der klaren Stimme, welche zusammen mit Kenny Foster den Hit „Shallow“ aus dem Film „A Star Is Born“ schmetterte. Auch Sarah Darling und vor allem Mrs. Greenbird, als einziger deutscher Act bezauberten die Fans.
Drake White & The Big Fire auf der Mainstage heizte dann am frühen Abend dem Publikum mächtig ein und brachte dieses langsam für Keith Urban auf Betriebstemperatur. Bei Camaron Marvel Ochs, besser bekannt unter ihrem Künstlernamen Cam ging es anschließend etwas ruhiger zur Sache. Cam ist nicht nur eine tolle Sängerin, sondern auch eine begnadete Komponistin u.a. für Sam Smith und Miley Cyrus. Und während das Publikum den Klängen des blonden Lockenkopfes lauschte, stand Keith Urban den Journalisten in der 260 Grad Bar Rede und Antwort.
Anschließend überzeugte Keith Urban seine Anhänger mit einer fulminanten Show. Glasklar und in High Res Qualität dröhnte der Sound aus den Boxen, ein Schelm wer da an Playback denkt. Keith wirbelte über die Bühne, zauberte meisterhafte Gitarrensoli aus dem Ärmel und feierte zusammen mit der Country Gemeinde eine ausgelassene Party. Und die Fans dankten es ihm mit wahren Begeisterungsstürmen. Keith zeigte sich an diesem Abend auch besonders publikumsnah. So holte er eine junge Lady aus Norwegen auf die Bühne und die beiden posten gemeinsam für ein Selfie und später verschenkte er sogar noch seine signierte Gitarre. Das audiovisuelle Spektakel, welches von Keith geboten wurde, stellte seine Zuschauer fast komplett zufrieden auch wenn einige Stimmen laut wurden und fragten: „Ist dies überhaupt noch Country?“ Der Großteil der Fans war wunschlos glücklich und begeistert und das Konzert war der krönende Abschluss eines tollen Festivals, das sich hoffentlich in Deutschland etablieren wird.
Der Country-Hype scheint in Deutschland angekommen zu sein und der Veranstalter Semmel Concerts legt mit dem „Sound of Nashville“ direkt nach und läutet eine noch nie dagewesene Country-Konzertreihe ein, die auch in Zukunft mit den weltweit besten Country-Musikern auf Deutschlands Bühnen wiederkehren wird. Auch wenn der C2C Festivalauftakt fast perfekt gelungen war, wären kleine Nachbesserungen z.B. beim Angebot im „Village“ wünschenswert. Den Termin 06.03. – 08.03.2020 sollten sich alle Cowgirls & -boys fest im Kalender eintragen denn dann wird Berlin, diesmal drei Tage lang, wieder zum Mekka der Country Musik.
Text+Fotos: Sandra Baumgartl