PYRASER CLASSIC ROCK NIGHT – Sommer, Sonne, Bier und Classic Rock, Samstag, 20.07.2024

Am Samstag, den 20.07.2024 war es endlich so weit. Die Brauerei in Pyras öffnete wieder ihren Gutshof für die Anhänger der härteren Klänge. Denn nichts passt besser zusammen als eine eiskalte Hopfenschorle und fetter Rock.

Die Temperatur und die Feierlaune der Fans betrug gefühlte 666 Grad und selbst ein kurzer aber heftiger Regenschauer konnte die gute Stimmung nicht trüben. Bier und andere Getränke flossen in Strömen und bescherten der Brauerei wohl wieder den Großteil des Jahresumsatzes. Zahlreiche Biertische und -bänke sowie Sonnenschirme sorgten dafür, dass jeder ein schattiges Plätzchen finden konnte. Und auch für das leibliche Wohl war wieder bestens gesorgt.

Neben dem leckeren Gerstensaft konnte das diesjährige Line-up wieder mehr als überzeugen. Stars wie der Rainbow Sänger RONNIE ROMERO, Axtschwinger AXEL RUDI PELL oder die Metal Urgesteine von ACCEPT ließen die Herzen der Fans höher schlagen.

Der Rock & Metal-Chor STIMMENGEWITTER, stimmte die Fans auf das Festival ein, bevor ABSOLVA   offiziell den wilden Reigen um 13:00h eröffneten. Die Brüder Appleton sind keine Unbekannten. Sänger Christoper Appleton stand schon mit ex-IRON MAIDEN-Sänger Blaze Bayley auf der Bühne und Gitarrist Luke Appleton schwang seine Axt 2018 in Pyras noch für ICED EARTH. ABSOLVA spielten klassischen Hardrock bzw. Heavy Metal mit melodischem Gesang. Sehr eingängig und entsprechend wurden die Briten auch von den Fans abgefeiert.

Bevor es mit RONNIE ROMERO weiterging, gab es aus traurigem Anlass die einzige Ansage des Festivals. Ein Freund der Crew verstarb am Vorabend auf dem Zeltplatz. Bei der Gedenkminute wurde einem wieder einmal bewusst, wie schnell das Leben vorbei sein kann.

RONNIE ROMERO ist nicht nur optisch eine Sahneschnitte, sondern auch stimmlich ein absoluter Knaller. Der sympathische Chilene fetzte wie wild über die Bühne und beeindruckte mit seiner Stimmgewalt.

Die Umbaupausen wurden reiflich genutzt, um der Dehydrierung vorzubeugen. Und wer auch in den Pausen musikalisch unterhalten werden wollte, der lauschte der Band HUMAN TOUCH auf der Biergartenbühne. Mit Songs der 70er- und 80er-Jahre wurde das Publikum bestens unterhalten und sang teilweise lauthals mit.

Bei VANDENBERG standen an diesem Abend Whitesnake Hits hoch im Kurs. Der niederländische Saitenvirtouse spielte seine ganze Klasse aus, und hielt sich dabei dezent im Hintergrund. Sänger Mats Levén ließ die lange Lockenpracht fliegen und musste sich stimmlich nicht hinter David Coverdale verstecken.

THUNDERMOTHER sind bekannt für ihre energetischen Shows. Und dies bewiesen sie auch wieder in Pyras. Obwohl sich bei THUNDERMOTHER das Besetzungskarussel schneller dreht als auf dem Rummelplatz, haben die Schweden einen fetten Auftritt geliefert. Frontfrau Filippa Nässil fehlte auf der Bühne, da sie sich auf die Ankunft ihres Nachwuchses vorbereitet. Vertreten wurde Nässil von dem jungen Gitarristen Edvin Öström, welcher sich gut in die Band einfügte.

Bevor AXEL RUDI PELL die Bühne enterte, kämpfte die Crew mit der Technik. Die technischen Probleme waren am Anfang der Show weiterhin nicht behoben und Sänger Johnny Gioeli machte seinem Ärger sichtlich Luft. Als er sich wutentbrannt seine In-Ears aus den Ohren riss, dachte man schon, der Auftritt wäre vorüber, bevor er überhaupt angefangen hat. Doch ganz Profi rockte Johnny perfekt die Show und ließ weiter Dampf ab, indem er wie ein Derwisch über die Bühne fegte. AXEL RUDI PELL selbst ließ es etwas ruhiger angehen, schoss aber immer wieder geniale Solos aus der Hüfte. Die Band zeigte sich in Hochform und lieferte einen der besten Auftritte des Festivals.

Die Metal Legenden von ACCEPT setzten dem Festival die Krone auf. Mit einer Triple-Axt Attacke zerlegten die Herren um Saitenhexer Wolf Hoffmann die Scheune nach allen Regeln der Kunst. Mark Tornillo röhrte in gewohnter Manier ins Mikro, während WHITESNAKE Gitarrist Joel Hoekstra beim Riffing die Haare fliegen und die weißen Zähne blitzen ließ. Musikalisch können ACCEPT aus dem Vollen schöpfen. Egal, ob neue Songs wie „The Reckoning“ und „Humanoid“ oder alte Brecher wie „Princess Of The Dawn“, „Metal Heart“ oder „Balls To The Wall“, die Metal-Teutonen wurden gefeiert, als gäbe es kein Morgen. Ein grandioser Headliner des Festivals.

Wer bis dahin immer noch nicht genug hatte, der konnte mit DR. WOO’S ROCK’N’ROLL CIRCUS die Nacht ausklingen lassen, bevor dann endgültig Schluss war.

Ein Riesendank geht an die Veranstalter des kleinen, aber feinen Festivals, dem Concert Büro Franken. Geile Bands, gute und günstige gastronomische Versorgung und ein außergewöhnliches, gemütliches Ambiente machen den Reiz dieser tollen Veranstaltung aus. Hervorzuheben sind auch vor allem die super Organisation und die vielen freundlichen Helfer, welche diesen Abend erst möglich machten. Wir sind auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder am Start und können es kaum erwarten, wenn die Brauerei wieder rockt!

(Text+Fotos: Sandra Baumgartl)

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