Die 22. Auflage des CHRONICAL MOSHERS OPEN AIR fand vom 07.06. – 08.06.2024 wieder am Mühlteich in Hauptmannsgrün statt. Die idyllische Lage, das abwechslungsreiche Line-up und die super freundliche und fleißige Crew, sorgen jedes Jahr für einen der Höhepunkte in der Festivalsaison. Kein Wunder, dass das mit viel Engagement und Herzblut organisierte Festival immer innerhalb von ein paar Minuten ausverkauft ist. Sogar der Wettergott zeigte sich von seiner besten Seite. Die Sonne lachte vom Himmel und bei angenehmen Temperaturen blieb auch die Hopfenschorle kalt. Perfekte Voraussetzungen für ein metallisches Wochenende!
SOULGRINDER und FALL OF SERENITY hatte ich leider verpasst. Dafür war der Einstieg ins Festival mit MATRICIDE mehr als gelungen. Die Israelis spielten eine Mischung aus Death und Nu-Metal mit Hardcore Anleihen. Das Quartett heizte den anwesenden Nasen ordentlich ein, bevor „Grützer“ die Bühne enterte und verriet, dass Sänger Ran Eliahou Geburtstag hatte. Die gesanglichen Fähigkeiten vom Publikum beim Geburtstagsständchen „Happy Birthday to you“ waren ausbaufähig, aber Ran freute sich trotzdem wie ein Schnitzel und bekam das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht.
Anschließend gab sich das Death Metal Geschwader von MEMORIAM die Ehre. Grunzlegende Willets legte sich mächtig ins Zeug und pflügte mit seinen Mannen zu früher Stunde eine erste Schneise der Verwüstung durch die Landschaft. Mit ihrem kompromisslosen Geprügel heizten die Briten den Schädelschwingern mächtig ein und es kam ordentlich Bewegung in die Meute vor der Bühne.
Donnernde Drums, schnelle Riffs und tiefe Growls von Sänger Ricky Myers sind das Markenzeichen von SUFFOCATION. Feinster technischer Death Metal hallte durch die Wälder um den Mühlteich und lockte die Metalheads aus der Reserve. Roh und brutal knüppelten sich SUFFOCATION durchs Set und ließen nichts anbrennen.
Die Gothic Metal Legenden von CREMATORY wurden gefeiert, als gäbe es kein Morgen. Live immer noch die absoluten Granaten, gab die Truppe von der ersten Minute an Vollgas. Wuchtige Drums ergänzten Felix‘ kräftige Growls, getragen von einem Synthie-Techno-Klangteppich. Textsichere Metalheads unterstützten die Band und ließen die Stimmung weiter steigen.
Black Metal gepaart mit Heavy Metal und Thrash Anleihen ist eine Mischung, der keine Sau widerstehen kann. Und BEWITCHED beherrschten diese perfekt. Die Herren rotzten, mit viel Schmiss und Gespür für Melodien, ihre Mid- und Uptempo Stampfer in die Meute und brachten die Schädelschwinger weiter auf Touren.
Zum romantischen Tanztee zu später Stunde luden die Brasilianer von KRISIUN. Die Gebrüder Kolesne/Camargo feuerten aus allen Rohren und zerlegten das Moshers nach allen Regeln der Kunst. Highspeedgeballer mit artillerieartigen Blastbeatattacken sind das Markenzeichen des sympathischen Trios. Wer Melodien suchte, der wurde bei KRISIUN garantiert NICHT fündig. Brutal und mit halsbrecherischer Geschwindigkeit rumpelten die Herren durch die Nacht und bewiesen an ihren Instrumenten eine Fingerfertigkeit, die ihresgleichen suchte. Roh, roher KRISIUN.
Wer sich nach dieser fiesen Death Attacke noch auf den Beinen halten konnte, den kippten SPEARHEAD endgültig aus den Latschen. Voll auf die Zwölf war das Motto der Bolt Thrower Tribute Kapelle und die Schädelschwinger gingen noch einmal absolut steil. Was für ein grandioser Abschluss des ersten Tages.
Text+Fotos: Sandra Baumgartl