MUSTASCH – Killing it for Life Tour in München

MUSTASCH – Killing It For Life Tour 2019
Montag, 25.11.2019 München Backstage Halle
Support: DYNAMITE + MOTORJESUS

Fast genau vor einem Jahr, am 04.12.2018, bespaßten MUSTASCH die Fans im Backstage Club. Gut anderthalb Jahre nach dem letzten Album „Silent Killer“ haben die Jungs schon den nächsten Longplayer Namens „Killing It For Life“ auf den Markt geworfen und natürlich war auf der gleichnamigen Tour auch wieder ein Stopp im Münchner Backstage eingeplant.

Kredenzt wurde den Fans an diesem Montagabend ein feines musikalisches Schweden-Sandwich aus DYNAMITE und MUSTASCH, welches mit knackigem Metalrock von MOTORJESUS gefüllt war.

Das Debütalbum von DYNAMITE erschien im Jahr 2013 und die Band landete damit gleich unter den Top Ten der schwedischen Hardrock Charts. Album Nummer zwei folgte ein Jahr später und DYNAMITE spielten Supportshows u.a. für Enforcer und traten auf diversen Festivals auf.

Als erste Band des Abends standen DYNAMITE gerade einmal 30 Minuten Spielzeit zur Verfügung, aber diese nutzten die Schweden intensiv. Es dauerte zwei, drei Songs doch dann zogen DYNAMITE immer mehr Fans in ihren Bann und immer mehr Köpfe nickten und Füße wippten im Takt.

Ihr Heavy Rock war stark an die 70er Jahre angelehnt und Sänger und Gitarrist Mattis Karlsson und der zweite Mann an der Axt Sebastian Hed-Plikas verkörperten mit ihren langen Haaren und den Rotzbremsen auch noch optisch fast perfekt die Rocker der damaligen Zeit – fehlten nur noch die Schlaghosen.

Anschließend drehten MOTORJESUS den Heavy Rock Motor auf Hochtouren. Von der ersten bis zur letzten Minute gaben die Mönchengladbacher Vollgas und die Spielfreude der Band übertrug sich direkt auf die Fans.

Shouter Chris „Howling“ Birx heizte das Publikum immer wieder an und die Metalheads reagierten mit kleinen Moshpits und fliegenden Haaren. Die Mitgröhlsongs von MOTORJESUS und der druckvolle Sound ließen die Stimmung und die Vorfreude auf den Headliner immer weiter steigen.

Als MUSTASCH die Bühne betraten, gab es bei den Fans kein Halten mehr. Mit „Heresy Blasphemy“, „Mine“, „Liberta“, „Lawbreaker“ und dem stampfenden „Bring Me Everyone“ wurde der rockige Abriss eingeleitet.

Die Schweden waren einfach nur wieder überragend. Während Ralf Gyllenhammar (vocals, guitar), Robban Bäck (drums) und David Johannesson (lead guitar) ihrer unbändigen Energie freien Lauf ließen, blieb Stam Johansson (bass) ganz gechillt. Wie immer nur mit Socken an den Füßen stand er auf der Bühne und beobachtete das wilde Treiben.

Mit einem spitzbübischen Grinsen im Gesicht gab Ralf seine Deutschkenntnisse zum Besten. Sein Trinkspruch „Prost, ihr Säcke“ wurde von der ganzen Halle einstimmig mit „Prost, du Sack“ beantwortet.

Musikalisch ließen MUSTASCH nichts anbrennen und setzten auf Hits wie „Bring Me Everyone“, „Thank You For The Demon“, „I Hunt Alone“, „Black City“ oder „Double Nature“. Die animalische Bühenpräsenz von Gyllenhammar tat dazu noch ihr Übriges und brachte die Halle zum kollektiven Ausflippen. Einem übereifrigen Mosher stieg der Testosteronspiegel etwas zu schnell zu Kopf und er wurde von der aufmerksamen Security ruck zuck ausgebremst.

Vom aktuellen Album schafften es nur „Blood In, Blood Out“ und „Ransacker“ auf die Setlist. Doch den Fans schien das egal zu sein. Sie feierten MUSTASCH und ihre alten Hits bis der letzte Ton verklungen war.

Ob mit oder ohne neuem Album im Gepäck, sind MUSTASCH immer ein Garant für einen fetten live Abriss. Mit einem charismatischen Fronter wie Ralf Gyllenhammar können MUSTASCH jeden Schuppen in Schutt und Asche legen. Wer die Schweden noch nie live erlebt hat sollte dies schleunigst nachholen. ACHTUNG – Suchtgefahr!

Text+Fotos: Sandra Baumgartl

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