Mustasch – Silent Killer Tour 2018
Dienstag, 04.12.2018, Backstage
Support: Dirt Forge, Mammoth Mammoth
Mustasch legten auf ihrer Tour einen Stopp am Dienstag, den 04.12.2018 im Münchner Backstage ein. Die Schweden haben ihr aktuelles Album „Silent Killer“ im Gepäck, welches um einiges härter ausfällt als seine Vorgänger und trotzdem eingängige und melodische Hooks liefert, welche man nicht mehr so schnell aus dem Kopf bekommt.
Der Backstage Club war schon gut gefüllt, als Dirt Forge aus Kopenhagen den rockigen Abend eröffneten. Das Trio lieferte ein sattes Doom / Sludge Metal Brett und überzeugte mit schnellen Gitarrenriffs und fetten Basslinien. Anleihen an Crowbar oder Black Sabbath waren hörbar und doch brachten Dirt Forge ihren ganz eigenen Sound unter’s Volk. Genau die richtige Mischung, um sich für die nächsten Bands warm zu laufen.
Dass Australien nicht nur in Sachen Hard Rock à la AC/DC punkten kann, bewiesen anschließend Mammoth Mammoth. Sänger Mikey mit seiner rotzig-assigen Punk-Attitüde tobte mit fliegenden Haaren über die Bühne und sprang kurzer Hand mitten ins Publikum um mit den Fans auf Tuchfühlung zu gehen. Kris Sinister, ein Monster am Bass, mit offener Weste mit Fellkragen brachte im Gegensatz dazu einen Touch Glam in die Truppe. Die verrückten „Mammuts“ schredderten sich wild durch’s Set und der Auftritt erinnerte mit seinen thrashigen Einlagen an die chaotischen Amis von Municipal Waste. Direkt nach der Show stand der sympathische Vierer am Merchandise-Stand den Fans für einen kurzen Plausch oder ein Foto zur Verfügung.
Nach einer letzten kurzen Umbaupause wurde es jetzt im Club vor der Bühne richtig eng und kuschelig. Kaum enterten Mustasch die Bühne, nahm die Party auch gleich ordentlich Fahrt auf. Mit „Heresy Blasphemy“ brachten die Schweden das sonst eher zurückhaltende Münchner Publikum direkt in Feierlaune. Songs vom aktuellen Album wurden ebenso abgefeiert wie die alten Hits „Bring Me Everyone“ oder „Thank You For The Demon“. Dazwischen wurden immer wieder die Stimmbänder „geölt“ und das Publikum sorgte ständig für den Alkohol-Nachschub auf der Bühne. Rockstar müsste man sein. Ralf’s Trinkspruch „Prost ihr Säcke“ wurde vielstimmig mit „Prost du Sack“ beantwortet und die Stimmung im Club stieg immer weiter.
Mustasch zeigten sich wieder einmal in Hochform und vor allem „Mr. Testosteron“ Fronter Ralf Gyllenhammar war wieder eine Klasse für sich. Der Typ hat Charisma für eine ganze Kompanie. Mit einem Zucken der Augenbraue bringt Gyllenhammar einen ganzen Saal zum Kochen. Stam am Bass machte es sich in seiner Ecke, ohne Schuhe nur mit Socken an den Füßen gemütlich und beobachtete alles mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht, während Ralf seiner überbordenden Energie freien Lauf ließ und mit Gitarre „bewaffnet“ einmal quer durch den Club tigerte. David Johannesson glänzte derweil an der Axt und auch Robban Bäck hinter der Schießbude ließ anschließend seiner Spielfreude bei einem knackigen Solo freien Lauf. Ohne Zugabe kamen Mustasch natürlich nicht von der Bühne und das Quartett und die Fans liefen noch einmal zu Hochtouren auf. Und während Stam, Robban und David die Bühne schon verließen, stimmte Ralf zusammen mit den Fans AC/DC’s „For Those About To Rock – We Salute You“ an und ließ sich minutenlang feiern.
Mustasch rocken wie Sau und sind live einfach unschlagbar. In mittlerweile zwanzig Jahren haben sich die Schweden eine treue Fangemeinde erspielt. Das „Geheim-Rezept“ von Mustasch sind Stadiontaugliche Mitgröhl Nummern und ein Fronter, dessen Charisma man sich einfach nicht entziehen kann. Für jeden Rockfan eine unschlagbare (Erfolgs)Mischung!
(Text: Sandra Baumgartl)