Insomnium – Winter’s Gate Tour 2017
Freitag, 27.71.2017 München, Technikum
Support: Wolfheart, Barren Earth
Die Düster-Metaller von Insomnium legten auf ihrer Winter’s Gate Tour auch einen Stopp in München ein. Dem Ruf der langhaarigen Finnen folgten am Freitag, 27.01.2017 viele Fans und so konnte der Veranstalter im Technikum ausverkauftes Haus melden.
Die Ehre die „finnischen Spiele“ zu eröffnen wurde Wolfheart zu Teil. Schon beim Betreten der Bühne wurden sie vom Publikum ordentlich abgefeiert und legten fett los. Ihr Winter Metal, eine Mischung aus Black und Melodic Death Metal, brachte die Matten zum Kreisen und die Fans wärmten ihre Nackenmuskeln für die folgenden Gigs vor. Zu diesem Zeitpunkt war das Technikum bereits schon rappelvoll. Für eine Support Band eine beachtliche Leistung, doch das Quartett um Tuomas Saukkonen legte auch einen brachialen Auftritt hin.
Bei Barren Earth wurde das Tempo gedrosselt und der Sound wurde schleppender und doomiger. Shouter Jón Aldará presste aus seinem Organ alles heraus, von fiesen Crowls bis zu ganz ruhigen melancholischen Tönen und hohem Klargesang, präsentierte er den Fans seine komplette Stimmgewalt. Die Songs der Truppe sind intensiv und so war es nicht verwunderlich, dass viele im Publikum sich mit geschlossenen Augen den teilweise recht langen und komplexen Liedern hingaben. Zwischen zwei Melodic Death Metal Acts eine willkommene Abwechslung.
Noch einmal wurde auf der Bühne kurz gewerkelt und als Insomnium die Bretter enterten, kannte die Begeisterung keine Grenzen mehr. Die Finnen wurden frenetisch von der ersten Minute an abgefeiert und dann ging es auch schon mit den Wikingern auf die „Winter’s Gate“ Reise. Unglaublich, welche Intensität ein Werk aus nur einem Song live ausstrahlen kann. Vor allem die ruhigen Passagen zeugten von einer dichten Atmosphäre und ließen die Hörer tief in die Welt der Nordmänner eintauchen. Nach 40 Minuten wurde man in das Hier und Jetzt zurückgeholt. Doch der Abend war noch lange nicht zu Ende und Insomnium kredenzten den Fans, wonach diese lechzten – feinsten melodischen Death Metal. Das Quartett sprühte vor Spielfreude und die Schädelschwinger dankten es ihnen mit wildem Headbanging und fliegenden Matten. Es gab wohl kaum jemand, der die Halle nach dem Konzert nicht mit einem fetten Grinsen verließ.
Insomnium vereinen gekonnt Härte und eingängige Melodien, gepaart mit einem Hauch Melancholie und mehr als ansprechender Optik. Unter diesen Voraussetzungen ist der finnische Siegeszug im melodischen Death Metal wohl nicht mehr aufzuhalten.
Text: Sandra Baumgartl