DREAM THEATER – Distance Over Time Tour 2020
Sonntag, 09.02.2020 München Zenith
Support: KEINER
Progressive Metal entstand aus einer Mischung von Heavy Metal, Progressive Rock und psychedelischen Elementen Mitte der achtziger Jahre. Und wenn es um Prog Metal geht, kommt man an einer Band nicht vorbei – DREAM THEATER.
Wie kaum ein anderer Act vereinen DREAM THEATER die komplexen Songstrukturen mit eingängigen Melodien und gehören auch heute noch zu den kommerziell erfolgreichsten Bands dieses Genres.
Am Sonntag, den 09.02.2020, legten DREAM THEATER auf ihrer lang ersehnten „The Distance Over Time“ Tour endlich auch einen Stopp in München ein, um
ihr Album „Metropolis Pt. 2: Scenes From A Memory“ zu zelebrieren.
Bevor um 19:00 Uhr die Prog Pioniere James LaBrie (vocals), John Petrucci (guitar), John Myung (e-bass), Jordan Rudess (keyboards) und Mike Mangini (drums) die Bühne enterten, flimmerte über die riesige Leinwand eine Videoanimation des Roboters vom „Distance Over Time“ Cover Artwork.Im ersten Teil des Konzerts stand ihr aktuelles Album „Distance Over Time” im Vordergrund und DREAM THEATER starteten auch direkt mit „Untethered Angel“, gefolgt von „Fall Into the Light“. „Barstool Warrior“ und “Pale Blue Dot”. Dazwischen schafften es nur “A Nightmare to Remember“ vom „Black Clouds & Silver Linings“ Album und das geniale „In the Presence of Enemies, Part I“ auf die Setlist.
Obwohl DREAM THEATER herausragende Musiker sind, machte sich auch diesmal wieder das Sounddefizit im Zenith bemerkbar. Vielleicht auch ein Grund, warum die Halle nur bis zur Hälfte gefüllt war.
Während John Petrucci, John Myung und auch Mike Mangini hinter seiner Schießbude wieder eine spielerische Glanzleistung boten, schwächelte Sänger James LaBrie, wie auch schon bei der Show im Jahre 2017 bei den hohen Tönen. Allerdings tat dies dem sonst großartigen musikalischen wie auch visuellen Leckerbissen keinen Abbruch.
Vor allem Jordan Rudess mutierte mit umgehängter Keytar und einem fetten Grinsen im Gesicht zur Rampensau und brachte das Publikum in Wallungen.
Nach einer circa halbstündigen Pause wurde den Fans „Metropolis Pt. 2: Scenes From A Memory“ in ganzer Länge durch die Lauscher gedrückt. Der Moment, auf den jeder DREAM THEATER Anhänger hin fieberte. Denn ein zweites Mal wird man nicht die Gelegenheit bekommen, dieses Meisterwerk live und in voller Länge zu erleben.
Und es wurde in der Tat ein Erlebnis! Vor allem die Video- und Filmsequenzen machten die Musik lebendig und untermalten die Songs eindrucksvoll.
Als die letzten Töne von „Finally Free“ verklungen waren, blieb man staunend und schwer beeindruckt von dem gerade Gehörten zurück, bevor mit „At Wit’s End“ ein unfassbar intensives Konzert sein Ende fand.
Auch wenn man kein Progressive Metal Fan ist und die komplexen Songs mit den häufigen Breaks als zu verkopft oder gar anstrengend empfindet, sollte man doch vielleicht einmal ein Ohr bei DREAM THEATER riskieren. Die New Yorker sind Meister ihres Fachs und selbst frickelige Gitarrenparts werden hier zum Genuss. Vor allem, wenn diese mit so viel Leidenschaft und Perfektion präsentiert werden wie von DREAM THEATER!
Text+Fotos: Sandra Baumgartl