Love ‚em or hate ‚em – doch seit den Neunzigern sind CRADLE OF FILTH eine der größten Institutionen des okkulten Metals und egal, welchen Genre-Stempel man den Briten aufdrücken will, sie erfinden sich immer wieder neu und setzen bahnbrechende Maßstäbe. Mit bitterböser Poesie und gelegentlich auch einer fetten Ladung schwarzem Humor führen die Filthlinge durch eine Welt voller düsterer Kreaturen und den vermutlich höchsten Schreien, die die Welt je gehört hat. Während einige Anhänger der „Midian“-Ära die Band schon abgeschrieben hatten, liefert die Truppe um Alptraum-Lord Dani Filth mit „Hammer Of the Witches“ jetzt jedoch ein Comeback, wie man es nicht für möglich gehalten hätte – Speed, Adrenalin, unvergleichliche Vocals und richtig pompöser Black Metal hetzen den Hörer durch eine Geschichte, die die verfolgten Hexen des Mittelalters in ein ganz neues Licht stellt. Eine dementsprechend große Ehre war es auch, eine Telefon-Audienz bei Herrn Filth zu bekommen, auch wenn uns die Technik im ersten Moment einen Strich durch die Rechnung zu machen schien. Aber so leicht entkommt man dem Fürsten der Todesschreie nicht und so ergab sich ein mächtig ausführliches Gespräch über Kunst, Aftershowparty-Unfälle, obskure Sammlerstücke, internationale Flugsicherheit und natürlich: Damen mit spitzen Hüten!
Dani! Super, dass es doch noch klappt, ich hatte schon Angst, dass mein Telefon versagt und ich dich bitten müsste, einmal über den Ärmelkanal zu schreien. Wie geht’s dir?
Dani Filth: Ganz gut, ein bisschen müde, weil wir gestern dreizehn Stunden auf Achse waren, um das neue Devilment Video zu filmen. In einem heruntergekommenen Autofriedhof mit wirklich post-apokalyptischem Flair, es war genial, aber heute rutsche ich deshalb ein bisschen auf dem Zahnfleisch…
Okay, ich versuche, dich nicht zu lange aufzuhalten. „Hammer Of The Witches“ ist grandios geworden, meiner Meinung nach euer bestes Album der letzten zehn Jahre, also danke dafür! Um in die Thematik einzusteigen: Was haben die Hexen denn vor?
Grob gesagt geht es um Rache. Eigentlich war der „Hexenhammer“ eine Schrift, die im 15. Jahrhundert veröffentlicht wurde und die Verfolgung von Hexen rechtfertigte und im Sinne der Inquisition antrieb. Aber wir haben dieses Konzept umgedreht und den Hammer quasi zurück in die Hände der Hexen gelegt. Nachdem sie Jahrhunderte lang missbraucht, gefoltert und hingerichtet wurden, sind sie nun natürlich auf Rache aus und darum geht es in den Songs.
Da du schon immer viel Mühe und Arbeit in deine Liedtexte gesteckt hast, kann ich mir vorstellen, dass du einige Nachforschungen anstellen musstest, um das Thema in seinem vollen Umfang greifen zu können – wie stellst du das an, wälzt du Bücher in der Bibliothek?
Nein nein, vieles davon hatte ich mir über die Jahre schon angeeignet und das Thema der Hexenverfolgung interessiert mich seit meiner Jugend. Seit dem Alter von 16 habe ich drei verschiedene Versionen des „Malleus Maleficarum“, also des „Hexenhammers“, in meinem Bücherregal und als ich die Musik für die Songs in den Kopf bekam, zwangen sich die Geschichten regelrecht auf. Als die Lieder wuchsen, entwickelte sich die Story wie ein Embryo parallel dazu und auch das Coverartwork des Künstlers Arthur Berzinsh trug noch einmal zusätzlich dazu bei, den Tracks Leben einzuhauchen. Für mich ist es das schönste Cover, das Cradle vielleicht jemals hatte. Aber ja, sicherlich stütze ich mich anfangs immer auf historische Events, recherchiere ein bisschen, aber vermenge es dann mit meinen eigenen Ideen und Vorstellungen, weil ich nicht nur den Inhalt von Büchern reproduzieren möchte. Da wringe ich lieber mein Herz aus, klatsche etwas Tempo und Poesie auf das Thema und schaue, was dabei herauskommt.
Das Thema „Hexen“ ist so alt wie die Menschheit selbst und in jeder Kultur entdeckt man neue Facetten der Legende – gibt es dabei noch Details, die dich selbst noch überraschen und die vielleicht nicht jeder aus dem Märchenbuch kennt?
Na ja, ich stamme ja aus dem „Witch County“ – genau genommen gibt es zwei, aber dieses hier ist etwas berüchtigter – und deshalb wurde ich von klein auf immer wieder mit dem Thema konfrontiert. Hier wurden die meisten Hexenprozesse in ganz England durchgeführt, hauptsächlich wegen dem Hexenjäger Matthew Hopkins, der innerhalb eines Jahres mehr angebliche Hexen verurteilte, als der Rest des Landes in den letzten hundert Jahren davor. Sein Geburtshaus liegt ganz in meiner Nähe…
)Hast du nicht sogar mal in dem Haus gelebt?
Ja, aber wir sind dann irgendwann in ein größeres gezogen. Aber nicht weit davon entfernt. Wir sitzen immer noch in der düstersten „Spukecke“ Englands und das, gepaart mit meinem Faible für Horrorfilme, bringt vermutlich die Glocken in meinem Oberstübchen zum Klingeln, haha. Ich kann gar nicht anders als solche Musik schreiben und mich für Gruselgeschichten zu interessieren!
Wenn du nun eine kleine Touristenführung für Cradle Fans zusammenstellen müsstest, in denen es darum ginge, Orte aus Südengland zu sehen, die dich stark inspiriert haben, welche stünden ganz oben auf der „Must See“-Liste?
Ach, mittlerweile ist es hier gar nicht mehr so schaurig, wir hatten früher das berüchtigte Haus „Borley Rectory“ hier, das Harry Price damals zum „Most Haunted House“ von England erklärt hatte, aber es brannte mittlerweile nieder. Es gibt tolle Geschichten um diesen Ort, die man leicht überall nachlesen kann und ich bin dort selbst unzählige Male hingefahren, insbesondere natürlich an Halloween. Gegenüber davon ist eine Kirche, die angeblich auch von Geistern heimgesucht wird, aber ich persönlich habe dort nie etwas gesehen. Ein Freund von mir behauptet aber, dass er mal eine Dame auf einer Brücke stehen gesichtet hat, die ein altes Kleid trug und dann innerhalb eines Augenblicks verschwunden ist – aber wer weiß, manchmal machen solche Orte lustige Dinge mit deinem Kopf und deine Einbildung spielt verrückt. Vor einigen Jahren bin ich aber mal durch die Gegend von Borley gefahren, weil meine Frau und ich dort ein Haus besichtigen wollten, und das war auch ein seltsames Erlebnis. Wir fuhren über zwei Stunden verirrt im Kreis und konnten partout dieses Dorf nicht finden, obwohl wir laut Karte immer wieder daran vorbeigefahren sind – es war enorm frustrierend und seltsam, aber letztendlich sind wir dann doch noch angekommen.
Du bist auch seit langem bekannt dafür, seltsame und obskure Dinge zu sammeln und in dein Haus zu stopfen…
Haha, bin ich das? Ja, ich habe vielleicht einen etwas alternativen Geschmack, was Dekoration angeht.
Was ist dein neuestes Sammlerstück? Oder gibt es noch etwas, das du unbedingt brauchst?
Ja, ich suche seit langem nach einem Zulu Kriegsschild – einen Speer habe ich schon. Aber es ist manchmal schwierig. Besondere Neuzugänge habe ich momentan kaum… doch, einen Nashornkopf, der an der Wand hängt und ziemlich cool ist. Natürlich nicht von einem echten Tier, aber in Originalgröße und der sieht schon ziemlich verrückt aus. Ich kriege freundlicherweise auch sehr viel Zeug auf Tour geschenkt, kürzlich bekam ich eine selbstgemachte Puppe oder in den Philippinen auf einem Festival erhielt ich eine ziemlich coole Uhr, die ich auf meinen Schreibtisch stellte, aber leider tickt sie verdammt laut und jetzt sollte ich einen anderen Platz dafür finden, weil ich sonst ein bisschen wahnsinnig werde. Naja, es ist nicht so wild, eigentlich mag ich das Ticken sogar, es ist toll, wenn du bis spät in die Nacht aufbleibst, um noch an Material zu arbeiten und das ganze Haus ist still, nur die Uhr nicht. An der Stelle fällt mir noch einmal das Devilment Video ein, das wir gestern drehten – wir luden dafür allerhand Freunde und Künstler ein, und schlüpften in wilde Kostüme, die meine Frau genäht hatte oder die wir aus verschiedenen Lädchen zusammengekauft hatten – so im Mad Max Stil, wilde Hüte, Schulterpolster, Gasmasken, alles was uns eben in die Finger kam und uns so seltsam wie nur möglich aussehen ließ.
Wo bekommst du denn normalerweise deine Kleidung her, sei es für Devilment oder für Cradle Of Filth?
Lustigerweise hat meine Mutter viele von meinen Kostümen gemacht… später hat meine Frau das dann übernommen. Alle Outfits von dem aktuellen Video stammen von ihr, sie hat dafür ein tolles Händchen!
Auch in Sachen Corpse Paint habt ihr mit dem Video ja mal ganz andere Pfade eingeschlagen…
Ja, es gab mehrere Looks davon, wobei einer davon offenbar viel im Internet diskutiert wurde, weil irgendwo ein Idiot gerufen hat „Das sieht aber aus wie das Make Up von irgendeiner Band namens Carach Angren“. Ich kannte die Truppe vorher noch nicht einmal – also doch, vom Hörensagen her schon – aber ich dachte mir nur: Wirklich?! Echt jetzt? Bevor die Leute rumschreien, dass wir eine Band kopieren würden, ist noch niemandem in den Sinn gekommen, dass es verflucht nochmal einfach nicht so unzählig viele Möglichkeiten gibt, sich das Gesicht schwarzweiß anzumalen? Also das hieße ja: Wenn wir die imitieren, dann müssten die uns musikalisch imitieren, weil es unsere Band länger gibt und so drehst du dich dann in einem albernen Kreis. Mir schien es einfach, als hätten die Leute mal wieder nichts Besseres gefunden, worüber sie lästern wollen. Aber da könnten wir gleich sagen: Oh, Dimmu Borgir haben auch schwarze Haare und verdammt, sogar auch einen Typen mit Glatzkopf… Mann, die scheinen wir aber echt nachzumachen!
Haha, eindeutig. Bleiben wir mal bei dem Video beziehungsweise dem Song ‚Right Wing Of The Garden Triptych‘ – ich gehe davon aus, dass der Titel sich auf das Gemälde von Hieronymous Bosch bezieht? Es ist ein phänomenal riesiges Werk, welcher Teil davon spricht dich am meisten an oder inspirierte dich?
Es war schon in der Schule eins meiner liebsten Gemälde, ich habe ein Imitat davon hier in meinem Haus hängen, das ich damals direkt im Museo Del Prado in Madrid gekauft habe und immer wenn wir in der Stadt spielen, schleppe ich ein Bandmitglied in das Museum. Es ist riesig und es gibt einen Raum ganz in der Nähe des neuen Eingangs, in dem sich eben dieses Gemälde befindet und im selben Raum steht Pieter Bruegels „Triumpf des Todes“, dieses Bild mit den Skeletten, das ebenfalls eine krasse Endzeitatmosphäre mitbringt und auch auf Black Sabbaths Greatest Hits zu sehen ist. Aber mein Lieblingspart auf dem Bosch Gemälde müsste die Mitte der rechten, also höllischen Seite des Triptychons sein, ein Mann mit einem Eierschalenkörper, der den letzten Haltepunkt vor der Hölle symbolisiert, in dem die Reisenden noch einen letzten Drink nehmen können, bevor sie in die Welt der Verdammten herabfallen. Man findet auch viele Musikinstrumente in dem Gemälde, die aber alle als Folterinstrumente eingesetzt werden, das finde ich faszinierend. Ich habe diesen Dreiteiler über zwei Jahre studiert, im ersten Teil ist noch das Paradies zu sehen, bei dem sich aber erste subtile Andeutungen an das Böse finden lassen, im Mittelteil findet quasi die fette Party statt, es ist herrlich detailliert ausgearbeitet und man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll – der dritte und rechte Teil ist dann logischerweise die Hölle auf Erden, hier müssen die Menschen auf abstruseste Weise für ihre Sünden büßen.
Nun ja, ich mag viele Gemälde in dem Stil, auch die alten Dali Sachen oder die Konzepte hinter der Arbeit von Goya, der auch viel mit seiner Malerei gegen Hexenverfolgung und Aberglauben rebellierte.
Okay, jetzt sind wir ja bei richtig hoher Kultur angekommen! Um wieder zum klassischen Rock’n’Roll und Cradle zurückzukommen: Als Teenager habe ich eure DVD „Heavy, Left-Handed and Candid“ rauf und runter geschaut und in der Tourdoku macht ihr zum Zeitvertreib irgendwelche seltsamen Mutproben und Wetten – irgendwo futterst du eine dicke Spinne für fünf Pfund. Habt ihr heute, fast fünfzehn Jahre später, immer noch solche Tourhobbies und am allerwichtigsten: Wie schmeckte die Spinne?
Haha, schrecklich! Das war damals eine kleine Hommage an Renfield, den Assistenten von Dracula, der immer Insekten frisst. Aber nein, mittlerweile sind wir ein bisschen braver auf Tour. Damals kam man noch mit mehr Sachen durch als heute. Ich erinnere mich daran, dass unser Drummer sich mal stockbesoffen im Klo eines Flugzeugs eingesperrt hat und dort eingeschlafen ist. Die Stewardess versuchte ihn zu wecken, aber es klappte nicht, sodass der Co-Pilot buchstäblich die Tür aus den Angeln heben musste, um ihn vom Klo runter zu kriegen! Damals war das lustig, aber heutzutage wäre so etwas ein internationaler Skandal. Außerdem ist heute nicht mehr viel Geld in der Musikszene zu holen – keiner will mehr ein Hotelzimmer schrotten oder eine Karre in den Swimmingpool fahren, wenn er danach die fette Rechnung ins Haus kriegt. Letztes Jahr in Russland hatten wir so etwas – eigentlich war es eine völlig unschuldige Sache, aber sie hat uns 1.000 Euro gekostet, es war das Ende einer sehr langen und anstrengenden Tour voller Flüge, wenig Schlaf und wir wollten uns einfach nur noch ausruhen. In der letzten Stadt gab es aber nicht viel zu tun, sodass wir uns ein paar Biere in die Birne leuchteten und eine kleine Party im Hotelzimmer machten. Wir sprangen irgendwann auf den Betten herum und Ashok, unser Gitarrist, knallte dabei mit dem Kopf durch die Wand. Also er hinterließ buchstäblich mit seiner Rübe ein Loch und weil wir das nicht gemeldet hatten, flatterte uns eine 1000-Euro-Rechnung ins Haus, Mann, unser Manager war vielleicht sauer… „Ich dachte, ihr hättet mit dieser Rock ’n Roll Scheiße aufgehört!“ „Ach komm, es war ein Unfall!“. Und kürzlich haben wir unseren anderen Gitarristen mit seinen Bühnenkleidern in den Pool geworfen, kommt davon, wenn man Geburtstag hat! Eigentlich wollten wir ihn vom Dach werfen, aber das hätte er wohl nicht so gut gefunden…
Haha, gäbe sicher wieder Ärger mit dem Manager. Aber ja, ich fürchte die Zeiten, in denen Musiker nur noch besoffen sind, gehören der Vergangenheit an. Wenn du heute eine Show versiebst, hast du gleich eine Klage am Hals.
Ja, ich trinke auch gar nicht mehr. Seit etwa sechs Monaten nicht. Total langweilig, Mann. Aber es ist eine Frage der Gesundheit, mein Bruder hat Diabetes und wenn du in mein Alter kommst, fängst du an, dir darüber Gedanken zu machen, ob dich so ein Scheiß nicht auch bald betrifft. Also wollte ich mir einen Scherz daraus machen, zu sehen, wie lange ich ohne Alkohol auskomme, aber ich muss sagen, je länger man aushält, desto einfacher wird es. Außerdem spart man Geld, weil man nicht mehr so oft in Bars geht, aber das ist okay, denn ich finde Bars verdammt langweilig. Ich nutze die Zeit lieber zum Arbeiten oder für die Familie – naja, das letzte halbe Jahr war auch sehr anstrengend, wir saßen meist bis zu elf Stunden am Tag im Studio, weil unser Produzent das allerbeste aus uns herausholen wollte. Manchmal haben wir ihn gehasst, aber ich muss ihm wirklich Applaus dafür zollen, wie viel er aus uns herausgekitzelt hat, auch wenn ich in dieser Zeit so gut wie keine freie Minute mehr für mich selbst hatte.
Kamst du auch nicht mehr dazu, den Flugschein, den du mal machen wolltest, fertig zu stellen?
Nein, leider nicht, das wurde zu zeitaufwändig. Es kostete mich immer etwa drei Stunden an Fahrt, um überhaupt zu dem Flughafen und zurück zu kommen und außerdem wurde der immer größer und geschäftiger mit der Zeit – bei meiner letzten Flugstunde saß ich also mit meinem Co-Piloten in dem kleinen Ding und sollte meinen Flieger zwischen zwei riesigen Boeings landen und ich dachte nur „Fuck me, das ist gruselig!“. Damals war ich nur noch fünf Flugstunden davon entfernt, allein fliegen zu dürfen und ich wusste genau: „Scheiße, wenn du das durchziehst, veranstaltest du bald ein so großes Chaos, dass du zum internationalen Problem wirst und hunderten von Leuten das Leben kostest!“
Schade, ich dachte schon du machst es wie Bruce Dickinson und fliegst bald deine eigene Filth Force One. Egal – da deine Stimme bis heute absolut einzigartig in der Metalszene ist, könntest du dir vorstellen, jemals Gesangsstunden zu geben?
Klar, warum nicht. Ich kenne Melissa Cross, die ja buchstäblich für jede Metalband da draußen Gesangsstunden gibt ,und ich habe einen Arzt, der dafür sorgt, dass ich die korrekten Techniken anwende, um der Stimme so wenig Schaden wie möglich auf Tour zuzufügen. Aber wenn man die Atemtechnik, Massageformen für den Hals und so etwas kennt, kann man sie theoretisch auch anderen beibringen. Dennoch ist Singen etwas sehr Persönliches, manche Leute können es und manche nicht, allein aus anatomischen Gründen, deshalb denke ich, dass jeder erst einmal für sich selbst herausfinden muss, ob es funktioniert und sobald man merkt, dass die Stimme dazu in der Lage ist, wird Gesangsunterricht nötig, um den Gesang aufrecht zu erhalten, zu formen und zu schützen. Aber auf Teufel komm raus der Stimme etwas entlocken zu wollen, was nicht geht, wäre ein gesundheitliches Desaster. Viele sagen, Aufwärmen ist alles, aber das denke ich nicht, wenn du dich vor der Show eine Stunde lang aufwärmst, dann ist deine Stimme schon erschöpft – fünf bis zehn Minuten reichen völlig. Du wärmst dich ja auch nicht für einen Marathon auf, indem du drei Stunden joggst.
Wäre deshalb eine Doppeltour mit Cradle und Devilment für dich undenkbar?
Nun, es wäre möglich, wenn eine längere Pause zwischen beiden Sets ist. Auf dem Graspop werden beide Bands spielen, Devilment um 15 Uhr und Cradle um 23 Uhr, das ist für mich machbar, aber eine komplette Tour wäre vermutlich nicht die allerbeste Idee.
Interview: Anne Catherine Swallow
Titelbild: Sam Scott Hunter
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