CHARLES ESTEN – I have a life that’s good

 

„I have a live that’s good“ – mit dieser Hymne aus der Fernsehserie „Nashville“ beendete gestern der sympathische Countrystar aus den Staaten seine Europatournee in der ausverkauften Muffathalle in München. Nachdem im September 2018 die Termine für eine kleine Tour durch Europa im Januar 2019 bekanntgegeben wurden, gab es für das Konzert in München bald keine Karten mehr.

Wie bei seinem Kurzbesuch letztes Jahr nahm Esten auch diesmal wieder lokale Bands mit auf seine Tournee in Deutschland und den Niederlanden. Das Duo Roads & Shoes aus Köln eröffnete mit einem 30-minütigen Set die Show. Gitarristin Johanna Eicker und Cellistin Linda Laukamp spielten Songs aus ihrem Debütalbum „Left Unsaid“ sowie auch ihren aktuellen Titel „First Time In Forever“. Während es der Support oft schwer hat, die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen, hatten Eicker und Laukamp durch ihre musikalische Harmonie und gesangliche Perfektion das Publikum schnell auf ihrer Seite.

Nach einer kurzen Pause trat Esten mit seiner Gitarre vor das Münchener Publikum. Die Fans flippten bereits bei den ersten Takten von „Whisky Lips“ vollkommen aus. Mit kurzen Anekdoten, mit denen wir schon von Clare Bowens, Co-Star der Serie Nashville, letztes Jahr verwöhnt wurden, unterhält auch Esten seine Zuschauer und erzählte, dass er sehr glücklich sei, nach dreißig Jahren wieder in München zu sein. Damals war er mit seiner Frau Patty auf dem Oktoberfest und hat noch sehr schöne Erinnerungen.

Sollten die Gerüchte stimmen, möchte er sogar dieses Jahr nochmal nach Deutschland kommen. Dann wäre ja die Zeit um „die Wiesn“ ein perfekter Termin für neue schöne Erinnerungen.

In dem knapp eineinhalbstündigen Konzert spielte er zahlreiche Songs aus der Erfolgsserie „Nashville“ sowie Titel aus seinem Every Single Friday Projekt, für das er 54 Wochen lang jeden Freitag eine Single veröffentlichte und damit ins Guinness-Buch der Rekorde kam.

Ausschließlich mit seiner Gitarre zur akkustischen Untermalung sowie ein paar Stücken am Klavier bot Esten ein beeindruckendes Programm. „Prisoner“ , „He Ain’t Me“ und „This Town“ sind nur ein paar der Lieder, die er spielte.

Selbstverständlich kamen auch Titel aus der Serie „Nashville“, für die er als Sänger und Schauspieler den trockenen Alkoholiker Deacon Claybourne mimt, dran. Für die Duette aus der Serie kamen die Mädels von Roads & Shoes noch einmal auf die Bühne und gemeinsam performten sie mit Esten dann u.a. „Untermine“, „Sanctuary“ und „Friends Of Mine“.

Mein persönlicher Wermutstropfen war die – für mich so empfundene – „Vergewaltigung“ von Prince’s „Purple Rain“. Ein Stück, dem Esten meiner Meinung nach schon aufgrund seines Genres nicht gerecht wurde. Auch seine Stimme hatte während der Tournee etwas gelitten, was der Show im Großen und Ganzen keinen Abbruch tat, aber speziell hier kein Ohrenschmaus war.

Der 53-Jährige wusste dennoch, wie er sein deutsches Publikum führen musste und holte sich seinen verdienten Applaus mit eben jenen Titeln, die hierzulande durch die Serie bekannt sind und die von den begeisterten Fans textsicher mitgesungen werden konnten.

Auch wenn es nach dem Serienaus schwerfallen wird, nicht mehr an Deacon, sondern nur an Charles zu denken; er wird sicherlich viele Fans finden, die bei weiteren Konzerten mitfeiern und mitsingen, wenn ein bisschen Countryfeeling über den großen Teich nach Europa schwappt.

(Text+Fotos: Kirstin Dittrich)

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