Exodus – live Tour 2016
Dienstag, 22.11.2016 München, Backstage Halle
Support: King Parrot, Prong
Die Thrash Legenden von Exodus zerlegten im März schon das Münchner Backstage, bevor sie sich aufmachten, die Festivals der Saison in Schutt und Asche zu legen. Und da es in München das beste Bier gibt, kehrten die Herren um Steve „Zetro“ Souza jetzt noch einmal zurück, um mit ihren Fans am Dienstag, den 22.11.2016 eine gepflegte Thrash Messe zu zelebrieren.
Den Abend eröffneten King Parrot. Die Australier hätten sich den langen Weg nach Europa sparen können. Mit ihrem sinnlosen Geschrammel sollten sie lieber im australischen Outback bleiben, um dort noch dem letzten lebenden Taipan die Giftzähne zu ziehen. Nach diesem Totalausfall konnte es nur noch aufwärts gehen. (Fotos gibt es keine, denn auch eine Kamera hat eine Schmerzgrenze…)
Prong zogen anschließend immer mehr Schädelschwinger vor die Bühne und das Trio aus New York fetzte ordentlich los. Haare flogen und in der immer noch recht übersichtlichen Halle bildete sich ein kleiner Circle Pit. Tommy Viktor sprang wild über die Bühne und auch seine Mitstreiter ließen ihrer Energie freien Lauf. Der treibende Groove Metal der Band ließ niemand kalt und so stieg auch die Stimmung in der Halle immer weiter. Der Weg für Exodus war geebnet.
Im Frühjahr war die Halle bei Exodus bis zum letzten Platz gefüllt und ließ kaum Luft zum Atmen. An diesem Abend war genügend Platz, um sich im Circle Pit auszutoben und die Altmeister gaben den Fans, von der ersten Minute an, genügend Gelegenheit die Haare fliegen zu lassen und sich die Rüben vom Gestell zu schrauben. Steve „Zetro“ Souza tobte mit einem fetten Grinsen über die Bühne und auch der Axtfraktion merkte man die Spielfreude in jeder Minute an. Selbst der sonst so coole Bassist Jack Gibson konnte sich hin- und wieder ein Grinsen nicht verkneifen. Der Sound dröhnte brachial aus den Boxen und Exodus pflügten sich D-Zug-gleich durch ihr Set, welches von alten Klassikern dominiert wurde. „Body Harvest“, „A Lesson In Violence“ oder „War Is My Sheperd” wurden von den Metalheads frenetisch abgefeiert. Pfeilschnelle und rasiermesserscharfe Riffs ließen die Fans steil gehen. Mit „Bonded by Blood“, „The Toxic Waltz“ und dem bärenstarken „Strike Of The Beast” mobilisierten Exodus die letzten Kräfte bei ihren Fans und gemeinsam mit der Band wurde das Backstage in Schutt und Asche gelegt.
Die Thrash Legenden aus der Bay Area ließen auch an diesem Abend nichts anbrennen und bewiesen ihren Fans, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Die Riffs sitzen immer noch perfekt und die Herren sind jedes Mal ein Garant für einen Abend voll auf die Zwölf. Ein neues Album ist geplant und man darf gespannt sein, welche Sahnestückchen Exodus ihren Fans dann wieder servieren.
Text+Fotos: Sandra Baumgartl