Stahlzeit- Europa Tournee 2017
Sonntag, 08.10.2017 München, Cirkus Krone
Support: Keiner
Stahlzeit sind wohl eine der besten Coverbands, die die Szene zu bieten hat und bekannt für ihre spektakulären Shows. Am Sonntag, den 08.10.2017, konnten sich die Fans im Münchner Cirkus Krone davon überzeugen, dass es nicht unbedingt das Original Rammstein sein muss, um ein perfekt inszeniertes und mit vielen pyrotechnischen Effekten gespicktes Spektakel zu erleben.
Der Beginn der Show war für 20:00 Uhr angesetzt. Als sich ca. fünfzehn Minuten später immer noch nichts bewegte, machte sich leichte Unruhe im Zirkusrund breit. Einen Augenblick später betraten die Band und Crew mit versteinerten Gesichtern die Bühne. Sänger Heli Reißenweber rang sichtlich um Fassung, bevor er tief bewegt den Fans die traurige Nachricht vom Tod von Keyboarder Thilo Weber überbrachte. Die Band machte sich die Entscheidung nicht leicht, ob die Show gespielt werden sollte oder nicht, doch laut Heli wäre es im Sinne von Thilo gewesen. Er forderte die Münchner Fans auf so laut wie möglich zu sein, für Thilo. Und er musste das Publikum nicht lange bitten, hallten doch die „Thilo, Thilo“ – Rufe direkt durch die Halle. Stahlzeit waren schier überwältigt von der Anteilnahme und versprachen eine ganz besondere Show.
Nach einer kurzen Pause, in der jeder seine Gedanken und Gefühle ordnen konnte, stiegen dann Stahlzeit direkt mit „Ramm4“ in das 22 Stücke umfassende Set ein. Und von Anfang an wurde hier nicht gekleckert sondern geklotzt. Vom Bühnenbild, über Licht und Ton und vor allem die pyrotechnischen Effekte war die Show perfekt durchorganisiert und bot für jeden einen absoluten Augen- und Ohrenschmauß. „Bückstabü“, „Du riechst so gut“, „Sehnsucht“, „Asche zu Asche“, „Links 2-3-4“, und „Sonne“ ließen die Fans ausflippen. Man merkte der Band an, dass es kein Gig wie jeder andere war, denn es kamen noch die ganz besonderen „Gänsehautmomente“ mit „Frühling in Paris“ und „Ohne Dich“. Hunderte Feuerzeuge und Handys erhellten den Zirkus Krone, Heli versagte vor lauter Rührung komplett die Stimme und er schämte sich nicht seiner Tränen. Doch die Fans sprangen in die Bresche und sangen voller Inbrunst die Songs zu Ende.
Diese Konzertmomente wird wohl keiner der Anwesenden so schnell vergessen. Mit viel Feuer, in Form von Fontänen aus dem Boden oder herab regnend von der Decke, ging es dann weiter mit „Mein Herz brennt“, „Zerstören“, „Weidmanns Heil“ oder „Feuer frei“. Ein Highlight für jeden Pyromanen! Mit „Ich Will“ und „Engel“ ging ein emotionales musikalisches Feuerwerk im Cirkus Krone zu Ende.
Stahlzeit sind eine Live-Band, welche sich nicht hinter dem Original Rammstein verstecken muss. Im Gegenteil, eine perfekte Bühnen- und Pyrotechnik Show lassen keine Wünsche offen. Wer kein Ticket für die begehrten Shows des Originals Rammstein ergattern kann, der wird bei Stahlzeit bestens bedient. Die Frage, wer besser ist, Kopie oder Original darf jeder gerne für sich selbst beantworten.
(Text+Fotos: Sandra Baumgartl)