Schürzenjäger – live in Finkenberg
Samstag 06.08.2016 – Finkenberg Open Air
Support: Zillertaler Bergzigeuner, Franky Leitner, Da Wadltreiber, Tirol Sound, Trucks
Am 06.08.2016 war es wieder soweit: In Finkenberg war Schürzenjäger-Zeit. Unzählige Fans und Fanclubs, welche auch die weiteste Anreise nicht scheuten, pilgerten den Berg hinauf, um die Alpen-Rock-Party des Jahres zu feiern und das Zillertal zum Beben zu bringen.
Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere lockte die Band, die damals noch unter dem Namen „Zillertaler Schürzenjäger“ auftrat, mehr als 100.000 Fans in den kleinen beschaulichen Ort. Doch im Jahre 2007 war Schluss mit dem Phänomen und die Truppe löste sich auf.
2011 kehrten die Schürzenjäger mit neuem Sänger Stefan Wilhelm (Stevy) auf die Bühnen zurück und zeigten, dass sie nichts von ihrer Faszination verloren hatten. Ihr Spiel mit dem Rocker- und Bikerimage trifft den Nerv ihrer Anhänger und lockt auch Besucher auf den Berg, welche normalerweise härteren Musikrichtungen wohlgesonnen sind.
Der Wettergott hatte an diesem Samstag die Gebete erhört und es blieb trocken, auch wenn sich hin und wieder riesige Wolkenberge über dem Gelände türmten. Der Party stand nichts im Wege. Mit einem „Hey Mann“ wurde der Fan auf dem Gelände begrüßt und der Weg zur Bühne führte direkt am Merchandise und den Fress-Ständen vorbei. So konnte man sich gebührend auf den Auftritt vorbereiten, entweder in Form der passenden Bekleidung oder man glühte ordentlich vor, um für den Rest des Abends gerüstet zu sein. Für die Hungrigen gab es dazu noch die passende „Hey-Mann-Wurst“.
Als Anheizer fungierten ab dem frühen Nachmittag die Zillertaler Bergzigeuner, Franky Leitner, Da Wadltreiber und Tirol Sound. Gegen viertel vor sechs verließen die ersten Gäste das Gelände, um die Ankunft des Biker-Korsos nicht zu verpassen und sich einen „Logenplatz“ an der Straße zu sichern. Ein dumpfes Grollen dröhnte den Berg herauf und wurde immer lauter, als ca. 250 Harley- und andere Eisentreiber, mit den Schürzenjägern an der Spitze, das Gelände erreichten. An Coolness war diese Ankunft kaum zu überbieten.
Bevor die Schürzenjäger die Bühne enterten, heizten Trucks den Fans noch einmal ordentlich ein. Das Trio forderte immer wieder „Konzentrat“ und spielte ein Set aus bekannten Country-Krachern und eigenen Songs.
Nach einer einstündigen Umbaupause war es dann endlich soweit: Die Schürzenjäger betraten die Bühne und wurden von den Fans von der ersten Minute an frenetisch abgefeiert. Ihr charismatischer Sänger Stevy brachte frischen Wind in die Band und drückte den alten Songs seinen ganz eigenen Stempel auf. Er tobte über die Bühne und ließ zusammen mit Alfred Eberharter sen. die sprichwörtliche Sau raus.
Doch auch bei den leisen und ruhigen Tönen machte er eine gute Figur und zeigte viel Gefühl. Mit Songs wie „Schürzenjägerzeit“, „Passt scho“, „S braucht net viel“, „Träume sind stärker“, „Großer Manitou“ „Glory Halleluja“ oder „Die Rebellion geht weiter“ gaben die Schürzenjäger der Menge, wonach diese lechzte. Doch auch die neuen Hits wie „Herzblut“ oder „Heimweh“ wurden aus tausenden Kehlen mitgesungen. Bei „Junge Spinner“ übernahm Andreas Marberger das Mikro und Textzeilen wie „…wir war’n für alle junge Spinner, lange Haar war’n a Gefahr, dabei hab’n wir uns nur die Freiheit g’nommen nit zu sein, wie sonst jedr war …“ brachten manchem Fan ein fettes Grinsen ins Gesicht, erkannten sich doch die meisten in diesen Textzeilen wieder.
Bandleader und Drummer Alfred Eberharter jun. drosch bei einem beeindruckenden Solo beherzt auf seine Drums ein und ließ so manchen Hardrock- und Metaldrummer alt aussehen. Bei einem „Rock-Medley“ mit Songs von Queen und AC/DC ließen die Schürzenjäger ihre langen Matten fliegen und zeigten, dass in jedem von ihnen ein richtiger Rocker steckte.
Doch was wäre ein Schürzenjäger Konzert ohne den „Zillertaler Hochzeitsmarsch“? Dieser gehörte an diesem Abend genau so zum Repertoire wie der Superhit „Sierra Madre“, welcher aus tausenden Kehlen gesungen durch das weite Tal schallte. Gänsehautfeeling garantiert.
Die Schürzenjäger zeigen, dass sich cool und traditionell nicht auschließen müssen. Sympathische und authentische Musiker, eingängige Melodien und Texte, welche Alt und Jung ansprechen, sind das Erfolgsrezept der Band aus dem Zillertal. Und so wird auch im Jahr 2017 der „Schürzenjäger-Schlachtruf – Hey Mann“ tausendfach durch das Tal hallen, wenn es wieder heißt: In Finkenberg ist Schürzenjäger-Zeit.
Den Termin 05.08.2017 haben wir uns schon ganz fett in unserem Kalender angestrichen.
Text+Fotos: Sandra Baumgartl