FIREWIND – live in der Tonhalle München

BEAST IN BLACK – Dark Connection Tour 2023
Samstag, 11.02.2023 – München Tonhalle
Support: FIREWIND

BEAST IN BLACK veröffentlichten bereits im Oktober 2021 ihr drittes Album „DARK CONNECTION“. Allerdings startete die gleichnamige Tour mit fast 1,5-jähriger Verspätung. Die Gründe dafür dürften jedem wohl klar sein. Mit FIREWIND als Anheizer durften die Fans einen Power Metal Abend vom Feinsten erwarten.

Vor der Tonhalle bildete sich eine riesige Menschenschlange und wartete auf Einlass. Die Türen wurden pünktlich geöffnet und die Fans strömten in die Halle und frequentierten die Merchandise- und Getränkestände.

Kaum zu glauben, dass FIREWIND schon seit mehr als zwei Jahrzehnten erfolgreich in der Power Metal Szene mitmischen. Als Saitenhexer Gus G. im Jahr 2009 Nachfolger von Zakk Wilde in Ozzy Osbournes Band wurde, galt sein Hauptaugenmerk bereits FIREWIND und der Tausendsassa stieg 2004 und 2006 schrittweise aus seinen anderen Bands Dream Evil, Mystic Prophecy und Nightrage aus.

Diverse Besetzungswechsel konnte die Band gut verkraften und auch nach dem Abflug von Sänger Henning Basse und Gitarrist Babis „Bob“ Katsionis vor zwei Jahren, schaffte es Gus G. mit Herbie Langhans wieder einen hervorragenden Vokalisten an Land zu ziehen. Katsionis wurde nicht ersetzt und aus einem Quintett wurde ein Quartett.

FIREWIND enterten bereits 19:30h die Bühne und stiegen direkt mit dem Opener aus dem letzten Album „Welcome To The Empire“ ein. Bereits hier wurde klar, dass Herbie nicht nur stimmlich ein absoluter Volltreffer ist, sondern auch mit seiner Bühnenpräsenz zu überzeugen wusste.

Weiter ging es im Set mit „I Am The Anger“, „Head Up High“ und „Destination Forever“ und die Stimmung in der Halle stieg mit jeder Minute und jedem Solo von Gus G. immer weiter. Der sympathische Grieche hielt sich dezent zurück und trat nur während der Soli in den Vordergrund. Mit einer Leichtigkeit ließ er die Finger mit einem Affenzahn über die Axt sausen und bewies sein Können.

Bassist Petros Christo(doylidis) wirkte wie der Fels in der Brandung, welcher nur gelegentlich über die Stränge Schlug, während Drummer Johan Nunez hinter seinen Kesseln zum Tier mutierte.

Herbie suchte immer wieder den Kontakt zum Publikum und die Fans fraßen dem Sympathiebolzen aus der Hand und feierten die Band lauthals. Während „The Fire And The Fury“ und „Ode To Leonidas“ sah man immer mehr fliegende Haare und Devil Horns und Gus G. bewies ein ums andere Mal mehr seine herausragenden Qualitäten als Gitarrist.

Bevor es weiter ging mit „Destiny Is Calling“ forderte Herbie die Münchner auf, sich ordentlich ins Zeug zu legen, denn der Auftritt wurde für ein neues Video gefilmt. Die Headbanger ließen sich nicht lange bitten und gaben alles.

Bei „Rising Fire“ wurde das Speedpedal noch einmal ordentlich durchgedrückt, bevor mit dem Michael Sembello Cover und Mitgröler „Maniac“ aus dem Film Flashdance ein astreiner Auftritt von FIREWIND zu Ende ging.

Nach einer kurzen Verschnaufpause von dreißig Minuten wurde es noch einmal richtig voll in der Tonhalle. Als BEAST IN BLACK die Bühne betraten, gab es kein Halten mehr. Die Band wurde gefeiert, als gäbe es kein Morgen.

Eine „Dark Connection“ war nicht zu spüren, denn die Band um Anton Kabanen, sprühte nur vor guter Laune, nur Sänger Yannis Papadopoulos, mit langem Mantel und ganz in Schwarz gehüllt, versuchte etwas Düsternis zu verbreiten.

Während Herbie Langhans von FIREWIND mächtig ins Mikro röhrte, gab es bei BEAST IN BLACK einiges mehr an Eierkneif-Gesang auf die Lauscher. Den Fans schien es zu gefallen.

Gitarrist Kasperi Heikkinen kasperte sich, im wahrsten Sinne des Wortes, durch den Abend und lieferte sich mit Bassist Mate Molnar immer wieder kleine spielerische Battles. Auffällig war Mates Bass mit dem Teufel, während man von Kasperis giftgrüner Gitarre Augenkrebs bekam.

BEAST IN BLACK brachten die Tonhalle mit ihrem Melodic-Disco-Power Metal zum Kochen und ließen von der ersten bis zur letzten Minute die Power Metal Party auf Hochtouren laufen.

FIREWIND überzeugten mit neuem Sänger Herbie Langhans, welcher stimmlich an Stephen Fredrick erinnert. Die Neuausrichtung als Quartett funktionierte auch live hervorragend und mit Langhans‘ Stimme wurde auch der Sound wieder härter und rauer. FIREWIND sind immer wieder für eine Überraschung gut.

Text+Fotos: Sandra Baumgartl

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